Stefanie hat zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht verstanden, wie man mit Überträgen rechnet. Obwohl sie annähernd den Bezug zwischen dem Vermerken einer 10 und dem Notieren einer kleinen 1 in der nächst höheren Spalte erklären kann, widersprechen ihre Rechenschritte ihren vorangestellten Äußerungen.

 

Sie berechnet die Aufgabe 713-281 mithilfe folgender Teilaufgaben:         

  • Einer: 13-1=12
  • Zehner: 11-9=2
  • Hunderter: 7-2=5

Insgesamt kommt sie auf das Ergebnis 522.

Obwohl Stefanie erkennt, dass die Zahlen im Minuenden immer größer als die Zahlen im Subtrahenden sein müssen, verwendet sie entgegen dieser Regel einen Übertrag im Bereich der Einer. Sie rechnet 13-1=12 statt 3-1=2. Als Lösung notiert sie die 2. Die verbleibenden 10 vermerkt sie als Übertrag bei den Zehnern. Sie scheint sich an dieser Stelle an die Regeln der schriftlichen Addition zu erinnern. Dieses Verständnis des Übertrages lässt sich zudem gut an der Teilaufgabe im Bereich der Zehner erkennen, denn da bei der Teilaufgabe 11-9=2 nur eine einstellige Zahl als Ergebnis herauskommt, musst nach Stefanies Regel kein Übertrag in der Hunderterspalte vermerkt werden.

Genau wie bei Jenny scheint hier eine (verfestigte) Fehlvorstellung vorzuliegen. Deshalb müsste man das Thema Übertrag mit Stefanie noch einmal thematisieren, reines Üben würde dieser Fehlvorstellung wahrscheinlich nicht entgegenwirken.