Radatz hat 1989 Kindern die Aufgabe gestellt: "Male/Zeichne ein Bild zu der Zahl 5 (bzw. der Aufgabe 7-2=5 oder 4+3=7). Auch ein chinesisches Kind, das unsere Zahlen und Buchstaben nicht kennt, soll es verstehen können."
Damit wollte er insbesondere diesen Fragen nachgehen:
Er hat festgestellt, dass leistungsstarke Schülerinnen und Schüler in Mathematik zu vorgegebenen Zahlen oder Gleichungen häufiger Bildgeschichten und adäquate Mengenoperationen als leistungsschwache Schülerinnen und Schüler zeichnen. Letztere übertragen oftmals die Rechenaufgaben nur in ein anderes Symbolsystem ohne eine erkennbare Operationsvorstellung. Während leistungsstarke Kinder über verschiedenste Zahl- und Operationsvorstellungen verfügen und sie zwischen den einzelnen Darstellungsebenen relativ leicht hin- und her übersetzen können, fehlt den leistungsschwachen Schülerinnen und Schüler i.d.R. dieser verständige Umgang. Für sie sind Zahlen und Operationen lediglich Symbole, die sie benutzen, die aber keine Bedeutung für sie haben (vgl. Radatz 1991).
Laut Radatz (vgl. Radatz 1989) lassen sich die unterschiedlichen Darstellungen der Kinder somit in vier Hauptklassen einteilen:
Literatur
Radatz, H. (1989). Schülervorstellungen von Zahlen und elementaren Rechenoperationen. In: Beiträge zum Mathematikunterricht 1989. Bad Salzdetfurth: Franzbecker, S. 306-309.
Radatz, H. (1991). Einige Beobachtungen bei rechenschwachen Grundschülern. In: Jens Holger Lorenz (Hrsg.): Störungen beim Mathematiklernen. Köln: Aulis, S. 74-89.