Das Bündelungsprinzip ist ein wichtiges Prinzip des dezimalen Stellenwertsystems. Zwei Ideen sind für das dezimale Stellenwertsystem grundlegend, „nämlich die Idee der Bündelung und die Idee des Stellenwertes" (Padberg 2005, S.58).

Ein Charakteristikum des dezimalen Stellenwertsystems ist die Zehnerbündelung. Als Bündelungseinheit werden nur Zehnerpotenzen, also Einer, Zehner, Hunderter usw. verwendet. Immer zehn Einheiten ergeben den nächst größeren Stellenwert. Daher besitzen auch große Zahlen „wegen des Zusammenspiels von Stellenwert und Zehnerbündelung (...) leicht lesbare, relativ kurze Zahlwörter" (Padberg 2005, S.56).

Die Kenntnis des Bündelungsprinzips ermöglicht eine elegante und weitgehend unkomplizierte Durchführung aller vier Rechenoperationen, da die „Kenntnis des Kleinen Einspluseins und des Kleinen Einmaleins ausreicht, um Aufgaben mit beliebig großen Zahlen lösen zu können" (ebd.).

„Die Grundvorstellungen für die Begriffe Bündelung und Stellenwert sowie für die Schreibweise zweistelliger Zahlen werden bereits mit den Zahlraumerweiterungen bis 100 im zweiten Schuljahr aufgebaut. Im dritten Schuljahr erfolgt eine moderate Erweiterung bis 1000. Bis zu diesem Zeitpunkt steht vor allem die Idee im Vordergrund, dass immer zehn Einheiten eine nächst größere Einheit bilden; aus zehn Einern wird ein Zehner, aus zehn Zehnern wird ein Hunderter, aus zehn Hundertern wird ein Tausender" (Schipper 2009, S.170).

„Bei der Notation solcher Bündelungsergebnisse erhält man eine bestimmte Ziffernfolge. Dabei hat jede Ziffer neben ihren Anzahlaspekt („Wie viele dieser Bündel sind es?") auch noch einen Stellenwert: Die Position oder die Stelle (daher der Name Positions- oder Stellenwertsystem) einer Ziffer innerhalb einer Zahl gibt Aufschluss über den Wert dieser Ziffer: Die Ziffer 2 hat in den Zahlen 12, 527 oder 3209 jeweils einen anderen Wert - einmal sind es Einer, im zweiten Beispiel zwei Zehner, und im dritten Beispiele ist die Ziffer 2 zwei Hunderter 'wert'" (Krauthausen & Scherer 2007, S.18).